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Burgtor

Für die Öffentlichkeit zugänglich (nach Öffnungszeiten) Gruppenbesuche
Die Eigenschaften des Terrains im Süden ermöglichten zwar den Zugang, erforderten aber auch erhöhte Befestigungsmaßnahmen. Das Tor wurde in unmittelbare Nähe des Schwarzen Turmes gebaut. Der unter der verstärkten Wehrmauer vertiefte Halsgraben mit Brücke ergänzte den gesicherten Zugang in die Burg.

(RS)
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Historische Texte

cg104/Siegl 1912

Das Kuchelhaus

Nach den Wallensteinfestspielen begann Jonas mit der Durchforschung des an den Palas anschließenden nordlichen und des damit zusammenhängenden westlichen Burggeländes. Diese Untersuchungen, welche in rein bergmännischer Art durchgeführt werden mußten, sind gegenwärtig (Mitte November) noch im Zuge, werden aber, da man schon mit der Zuschüttung einzelner Strecken begonnen hat, bis Mitte Dezember zur Gänze beendet sein. Auch in diesen Geländen lieferten die Ausgrabungen höchst wertvolle und interessante Resultate. In dem unmittelbar an den Palas anstoßenden Gelände wurden die Küche und drei Nebenräume vollkommen aufgedeckt. In allen vier Räumen fand man das Ziegelpflaster noch im guten Zustande. Auch der Küchenherd mit der „Hölle“ an allen vier Seiten weiß getüncht, war noch wohl erhalten. Es wurden hier auch eine Anzahl Scherben von Ofenkacheln ausgeggraben, deren Zusammensetzung freilich nicht mehr möglich ist. Nur mit großer Mühe konnte ich, aber auch nur einen Teil einer Kachel aus diesen Scherben zusammensetzen. Darauf war im Rundbogen zu lesen: „DV SOLST VATER VND MVTTER EHREN, AVF DAS ES DIR…“ Einzelne Wörter auf anderen Scherben ergaben, daß der Hafnermeister die zehn Gebote Gottes am Ofen verewigen wollte. Nach der Ausführung der Buchstaben wäre die Herstellung des Ofens in die Zeit des ausgehenden 16. Jahrhunderts zu versetzen. Diese ausgegrabene Küche dürfte es auch gewesen sein, wo Rittermeister Neumann, der sich an jenem verhängnisvollen Abende 25. Feber 1634 hierher geflüchtet hatte, niedergemetzelt wurde, während seine Genossen Tertzky, Kinsky und Illo in dem an dem Bankettsaale anstoßendem Tafelzimmer (nicht im Bankettsaale, wie vielfach angenommen wird) ihren Tod fanden.

(Siegl 1912)
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Šebesta 1998

Das Kuchelhaus

An die Westwand des Palas wurde Ende des 15. Jahrhunderts ein Wirtschaftsgebäude angebaut, das sogenannte Kuchelhaus, von dem heute nur noch die Grundmauern und der Herd sichtbar sind. Dieses Haus wurde in der Fastnacht 1634, den 25. Februar, zum Schauplatz eines blutigen Gastmahls, das vom Burgkommandanten Obrist Gordon vorbereitet wurde, und bei dem die Gefährten von Wallenstein Marschall Illo, General von Trczka, Oberjägermeister der Krone Böhmens von Wchinitz-Kinsky und Rittmeister Neumann ermordet wurden. Mit diesem Ereignis hängt auch der allmähliche Verfall der Burg zusammen, weil an dem Ort einer so blutigen Tat niemand mehr wohnen wollte, und der verlassene Bau begann langsam zu verfallen. Das einstöckige Gebäude mit Erker wurde schließlich abgerissen und 1809 mit Erdmasse aus dem abgetragenen Barockfestungswerk der Stadt zugeschüttet. Entdeckt wurde dieses Haus vom Architekten Jonas bei den Ausgrabungen 1911, und zwanzig Jahre später wurde es vom Architekten Schürer ganz freigelegt. Unter dem erwähnten Ziegelherd wurde 1997 das Fragment einer Steinwand gefunden, die winkelrecht zur Nordmauer führte. Wahrscheinlich handelt es sich hier wieder um einen unbekannten Teil der vorstaufischen Burg.

(Šebesta 1998)
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