SEHENSWÜRDIGKEITEN BURG EGER BEFESTIGUNG
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Befestigung

Für die Öffentlichkeit zugänglich (nach Öffnungszeiten) Gruppenbesuche
Die Lage der Burg selbst bietet gute Voraussetzungen für den Schutz gegen einen Angriff: Von drei Seiten felsiger Hang, südlich der Halsgraben. Als Eger zu einer Festung ausgebaut wurde, wurde die Pfalz als Zitadelle in eine Ziegel-Befestigungsmauer mit Kasematten eingeschlossen, was aber für das Aussehen der Burg nicht gerade von Vorteil gewesen ist.

(RS)
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Historische Texte

Šebesta 1998

Die Kasematten

Nach dem Dreißigjährigen Krieg, in dessen Verlauf Eger abwechselnd von schwedischen, kaiserlichen oder sächsischen Truppen besetzt und erobert wurde, ordnete Kaiser Ferdinand III. 1652 an, mit dem Bau eines Barockfestungwerks um die Stadt und Burg zu beginnen. Die zahlreichen Umbauten veränderten wesentlich das Aussehen und die gesamte Lage der Burg. Mit Ausnahme des Palas wurde die ganze Burg mit einem Barockziegelgehäuse versehen. An der südwestlichen Ecke wurde ein spitzenförmiges Bollwerk gebaut, dessen zwei Ecken mit Steinreliefen des österreichischen Kaiserwappens verziert sind. Die Verteidigung der Burg gegenüber der Stadt sollten der im Süden verbreiterte Graben und die 1673 erbauten Kasematten sichern. Es sind gewölbte, zu militärischen Zwecken bestimmte Räume mit kleinen Schießscharten in den dicken Wänden. Von der letzten Zelle westlich vom Schwarzen Turm führt ein kleines Ausfalltor aus der Burg heraus. Anstatt eines Daches haben die Kasematten eine Erdschanze, die den Aufprall der Kanonenkugeln dämpfen und sie auch besser abfangen sollten. Dieser monströse Bau reichte bis zum ersten Stockwerk des Schwarzen Turms. Die Eintönigkeit des Ziegelmauerwerks wird durch das Barockportal des Einfahrtstores neben dem Schwarzen Turm belebt, auf dem die heute kaum lesbare Inschrift „LIRISAGHBR“ steht, was bedeutet: Leopold I. Romanorum Imperator Semper Augustus, Germaniae, Hungariae, Bohemiae Rex (Leopold I., Römischer Kaiser, allzeit Mehrer des Reichs, deutscher, ungarischer und böhmischer König). Diese Inschrift wurde hier vor Leopolds Besuch in Eger 1673, gleich nach der Beendigung des Umbaus der Burg eingraviert. In der ehemaligen Wachstube befindet sich heute die Kasse. Im südöstlichen Teil der Kasematten, der 1986 erstmals zugänglich gemacht wurde, können sich die Besucher über die Ergebnisse der bisherigen archäologischen Forschungen im Egerland informieren. In diesem Raum ist auch ein interessantes architektonisches Detail zu sehen, und zwar eine barocke Sicherheitslüftung des Munitionslagers in der südlichen Fensternische. In den westlichen Kasematten befindet sich die Dauerausstellung der Egerer Hafnerei.

(Šebesta 1998)
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