SEHENSWÜRDIGKEITEN
HÄUSER AUF DEM MARKPLATZ UND AN DER FUSSGÄNGERZONE
DAS HAUS VON ADAM MUCK
ZURÜCK ZUR AUFLISTUNG

Das Haus von Adam Muck
Für die Öffentlichkeit lediglich zu den Betriebszeiten der hier angesiedelten Betriebe geöffnet.
Im Jahre 1868 entwarf der Egerer Baumeister Adam Haberzettl das Projekt des Wohn- und Mietshauses für Caspar Hofmann, den städtischen Hutmacher, der kurz davor die Baugrundstücke an der Ecke der heutigen Straßen Svobody und Májová aufkaufte. Adam Haberzettl plante ein Eckhaus, dessen genaue Gestalt uns nicht bekannt ist. Der Bau, der diesmal für den Bierbrauer Adam Muck im Jahre 1874 baulich abgenommen wurde, konnte schon einige Umbauten hinter sich haben. Sicher ist, dass der Grundriss des Gebäudes gleich geblieben ist. Es handelte sich um einen zweistöckigen Bau, in dessen Erdgeschoss sieben Geschäfte und fünf Räume Platz fanden; in den Stockwerken befanden sich dann jeweils 13 Räume. Im Jahre 1885 bekam das Haus Adele, die minderjährige Tochter des Baumeisters Carl Haberzettl. Seine Familie stand nämlich mit der Familie Muck in einer verwandtschaftlichen Beziehung. Wie eine Ansichtskarte aus den 90er Jahren des 19. Jh. beweist, war das Haus in dieser Zeit überraschenderweise an den seitlichen Risaliten um einen Stockwerk höher, sodass diese über das eigentliche Gebäude herausragten. Im Jahre 1901 kam es zum umfangreichen Umbau des Hauses, als es Carl Haberzettl um eine Etage aufstocken ließ. Der Bau erhielt auch eine neue, viel dekorativere, von der Phase der späten italienischen Renaissance ausgehende Fassade. Im Haus betrieb die Modistin Therese Sandner lange Jahre ihr Geschäft, und der Zahntechniker Ernst Vörner und später dann Irma Lukesch übten hier im Atelier ihren Beruf aus. Auch der bedeutende Egerer Konditor und Sodawasser-Hersteller Franz Reinl begann seine Produktion hier. In der Ära des Sozialismus befanden sich dann im Erdgeschoss des Hauses eine Schuhreparatur, ein Fotodienst, eine Apotheke und eine Repräsentationsverkaufsstelle für Glas und Porzellan.
Autoren der Texte:
Zbyněk Černý – Karel Halla – Hana Knetlová, Übersetzung Ivana Betram
Literatur:
Zbyněk Černý – Karel Halla – Hana Knetlová, Que procedit. Historie pěší zóny v Chebu / Geschichte der Fussgängerzone in Eger, Město Cheb 2010, s. 96-98.
Eigentümer:
1874 - Adam Muck
1880 - Maria Margaretha Muck
1885 - Adele Haberzettl
1944 - Adele Haberzettls Erben
1949 - Stadt Eger
Projekt:
Adam Haberzettl / Carl Haberzettl
Umbauten:
1901
Mehr anzeigen
