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Die St.-Michael-Kirche

Das Objekt existiert nicht mehr
Nördlich der Pfarrkirche stand am Kirchplatz noch eine kleine Kirche, die von den Deutschrittern gebaut war. Eigentlich eine Doppelkapelle, deren unterer Teil als Karner (Beinhaus) diente. Das Kirchlein fiel dem großen Brand von 1809 zum Opfer und wurde nicht mehr erneuert. Die letzten Reste wurden 1827 abgetragen, der Platz wurde eingeebnet.

(RS)
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            die st.-michael-kirche
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KOSTELNÍ NÁMĚSTÍ, 350 02 CHEB

Historische Texte

N211/8-1Grueber 1864

Dieses Kirchlein befand sich an dem nordwestlichen Abhange des Berges, auf welchem die Hauptpfarrkirche des heil. Nikolaus steht und war eine Filiale derselben, darin die Todtenmessen bis zum Jahre 1784 gelesen wurden. Sie gehörte dem ehemaligen, um die Pfarrkirche herumliegenden Friedhofe an und bestand aus zwei übereinanderstehenden gewölbten Räumen, von denen der untere im Boden vertieft war und Todtengebeine enthielt. In der Oberkirche hatte die deutsche Bruderschaft Maria Verkündigung ihre Andachten, ausserdem wurden darin die Vigilien und gestifteten Seelenämter abgehalten. Die Gebeine wurden schon 1687 ausgeräumt, die Sperrung war eine Folge der von Kaiser Josef II. erlassenen Verordnungen und mochte zugleich den Wünschen des Magistrats entsprechen, dem damals die Erhaltung allzu vieler Baulichkeiten oblag. Die Grundform war rechteckig, soviel aus den Berichten der Augenzeugen zu entnehmen, etwa 30 Fuss lang und 20′ breit : sie schloss gegen Osten mir einer halbkreisförmigen Abside ab und war also im romanischen Styl gehalten. Pröckl glaubt, jedoch ohne Belege anzugeben, dass die Karnerkirche, worin nach seiner Meinung die Fuhrleute (Karner) ihren Gottesdienst gehalten haben, schon vor der Nikolaikirche bestanden habe : indess lässt der Umstand, dass sie dem Erzengel Michael geweiht war, keinen Zweifel, dass sie als ein der Pfarrkirche beigeordnetes Todtenhaus entstanden sei. Der Eingang in den untern Raum befand sich an der Westseite, der andere in die Oberkirche führende an der Südseite; eine Verbindung beider Räume durch eine Öffnung des Gewölbes war nicht vorhanden. Im Jahre 1809 brannte der obere Theil ab, und wurde nicht wieder aufgerichtet, sondern im Jahre 1827 abgetragen und der Platz eingeebnet; die untere Kapelle soll hiebei unverletzt geblieben sein und sich noch jetzt im alten Stande unter der Aufschüttung befinden. Die beiläufige Grundform wurde Fig. 23 wiedergegeben, so wie sie sich aus den Beschreibungen zusammenstellen liess.

(Grueber 1864)
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