SEHENSWÜRDIGKEITEN KIRCHEN UND KLÖSTER ST. JODOK KIRCHE
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St. Jodok Kirche

Das Objekt existiert nicht mehr
Die Kirche stand am rechten Egerflussufer, unweit des heutigen Viadukts. Die Kirche wurde in den 1430er Jahren gebaut, gestiftet von den Familien Angel und Rudusch. Eingeweiht wurde die Kirche 1440. Auf dem Altar stand die Jahreszahl 1439, auf der Glocke 1463. In der Zeit der Reformation (1565-1684) war die Kirche geschlossen. Jahrelang war der Alter mit einem wertvollen Vorhang geschmückt – dem einmaligen Egerer Antependium. Es war von den Klarissinnen ursprünglich für die Pfalzkapelle gefertigt worden. Im Jahre 1874 wurde es in das Museum übertragen. Neben der Kirche standen seit 1529 verschiedene Häuser, die als Seuchenlazarette oder Armenhäuser dienten.

(RS)
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            st. jodok kirche
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50.084889, 12.388250

Historische Texte

N208/8-4Grueber 1864

Der bauliche Zustand dieses spätgothischen, durch Egerer Bürger im Jahre 1430 erbauten, eine Viertelstunde vor der Stadt am Flusse liegenden Kirchleins ist bedeutungslos : aber es haben sich hier einige nicht uninteressante Schnitzwerke und insbesondere ein Antipendium erhalten, welche Besprechung verdienen. Der Seitenaltar links zeigt eine Kreuzigung Christi, nach einer Zeichnung von Dürer nicht ohne Geschick in grobkörnigem Granit im Jahre 1687 ausgehauen; auch der zweite Nebenaltar zeigt Schnitzwerke nach Dürerschen Vorbildern, welche aber in Holz angeführt sind. Den ersteren Altar stiftete Frau Katharina Sybilla von Ottengrün, welche auch einen Kreuzweg nach Art der in Nürnberg von Adam Kraft ausgeführten Stationstafeln errichten und zwischen der Karnerkirche und St. Jodok aufstellen liess. Von diesem Kreuzweg bestehen noch einige Tafeln, die an Format dem obigen Altare entsprechen und gleichfalls aus Granit gemeisselt sind. Ungleich wichtiger wahrscheinlich und mit der Schlosskapelle in Beziehung stehend erscheint das Antipendium des Hauptaltares, eine der ältesten Glasperlenstickereien, die bisher aufgefunden worden sind. Das Bildwerk ist 7 Fuss breit, 3 Fuss 1 Zoll hoch und auf feinem Seidenzeug gestickt, der jetzt weisslich, in den eingeschlagenen Zipfeln aber röthlich erscheint und wahrscheinlich einst blass rosenroth war. Zwei Reihen von Bogenstellungen, je 10 Bogenfelder bildend, ziehen sich übereinander hin, und zeigen eben so viele Heiligenfiguren (zusammen zwanzig), welche durch eine mit Würfelkapitälern verzierte Säulenstellung getrennt sind. In den Archivolten und wo diese nicht ausreichen, an den Säulenschäften stehen die Namen der Heiligen, mit Perlen eingestickt. Die Reihefolge von der Linken zur Rechten einhaltend, zeigen sich in der obern Reihe folgende Figuren : 1. ANG GABRIEL 2. MARIA 3. AGATA 4. MARIA 5. CLARA 6. MARIA 7. KATERINA 8. LVCIA 9. BARBARA 10. BIBIANA. 1.-2. Der Engel Gabriel und Maria stellen den englischen Gruss dar : Der Engel hat die Hand erhoben und wendet sich zu Maria; diese senkt den Kopf, legt die Hand auf die Brust und der heilige Geist in Gestalt der Taube schwebt über ihrem Haupte. Die Stellungen beider Figuren entsprechen den ältesten Darstellungen und der Bewegung der heiligen Jungfrau fehlt es nicht an richtigem Gefühl. 4. Hier ist Maria mit dem schon herangewachsenen Christuskinde dargestellt, welches sie an der einen Hand führt und in der andern einen Apfel hält. 6. Die thronende Maria mit der Krone auf dem Haupte und das Kind im Arme. Unter den übrigen Figuren zeichnen sich S. Clara und S. Bibiana durch feinere Zeichnung aus : erstere breitet die Hände aus und ist durch kein Attribut bezeichnet, die zweite hält in der einen Hand eine Blume, in der andern den Palmzweig. In der untern Reihe erblicken wir : 1. IOHANNES 2. IACOBVS 3. IACOBVS 4. MARGARET 5. MARIA 6. IESVS 7. AGNETIS 8. CAECILIA 9. KVNIGVNDS 10. VRSVLA Johannes und die beiden Jakobs sind in Mönchstracht mit Chorrock und Tonsur dargestellt und S. Margareth stösst den Speer dem zu ihren Füssen sich windenden Lindwurm in den Rachen. Christus und Maria stehen sich gegenüber, er als Weltenrichter, sie als sanfte Fürbitterin. Agnetis hält das Osterlamm, die übrigen Figuren erscheinen mit allgemeinen Bezeichnungen, Palmzweigen und Büchern. Jede bogenreihe ist 14 Zoll hoch, die Figurenhöhe beträgt 9 1 Zoll : die Konturen sind mit schwarzen sehr kleinen Perlen vorgestickt, Schuhe, Haare und Augen ebenfalls schwarz : Wangen und Mund hingegen durch zinnoberrothe Perlen ausgedrückt. Die rothen Perlen bestehen aus Korallen, bei der Christusfigur und den Marienbildern war die weisse Farbe durch echte Perlen dargestellt, jedoch sind diese grösstentheils abhanden gekommen. Die Glasperlen mit Ausnahme der schwarzen halten die Grösse derben Mauersandes ein, sind eckig und ungleich : es kommen meist hellblaue und hellgrüne Töne in den Gewändern vor, schattiert mit mässig dunkelgrünen und tiefblauen Perlen. Eine andere rothe Farbe als die der Korallen ist nicht zu sehen : dagegen erscheinen milchweisse und ausnahmsweise strohgelbe oder auch vergoldete Perlen. Oberhalb der beiden Bogenstellungen zieht sich noch ein 9 Zoll hoher Streifen durch die ganze Breite des Antipendiums : er enthält 14 Köpfe. Christus und Maria in der Mitte, von den zwölf Aposteln umgeben. Diese Köpfe sind mit Miniaturfarben auf Pergament gemalt, knapp am Kontur ausgeschnitten und so auf den Grund geklebt, dass die umgebenden Gewänder wie auch der Nimbus mit Perlen gestickt erscheinen. Alle Apostel haben lange Bärte und sehen sich ähnlich, nur Johannes ist ohne Bart geblieben und neigt sich in der üblichen Weise gegen Christus hin. Es scheinen diese Miniaturbilder neueren Ursprungs und mögen erst aufgeheftet worden sein, als die Perlstickerei, welche hier den obern Rand bildet, beschädigt worden war. Wenn auch nicht ohne Kunstwerth bieten sie im Gegensatze zur Stickerei nur untergeordnetes Interesse. Zwischen den Köpfen und der obern Bogenreihe zieht sich eine Inschrift von kupfernen und vergoldeten Majuskelbuchstaben hin, mit deren Entzifferung man sich längere Zeit den Kopf zerbrach, bis es sich herausstellte, dass die mit feiner Seide aufgehefteten Buchstaben schon einmal abgefallen waren und dann von einer gewöhnlichen Näherin in willkührlicher Weise aneinander gereiht worden sind. Wahrscheinlich standen hier die Apostelnamen, vielleicht ein Bibelspruch. An der linken Seite des Antipendiums setzt sich die Stickerei auf einem hinter dem Rahmen eingeschlagenen Stück Seidenzeug fort und lässt errathen, dass auch die Nebenseiten des Altares auf solche Weise ausgestattet waren. Der Seidenstoff ist auf starke Leinwand aufgezogen und das Ganze auf einen Blendrahmen gespannt. Der in der architektonischen Anordnung eingehaltene Kunststyl ist der romanische, welcher in Miniaturen und Stickereien noch im fünfzehnten Jahrhundert auftritt; die Figuren zeigen aber gothische Auffassung. Bei dem Umstande, dass das Bild der heiligen Clara eingewebt ist, darf die Entstehungszeit nicht wohl vor 1300 angenommen werden : die Vorliebe, mit welcher die Frauengestalten dargestellt sind, lässt vermuthen, dass das Kunstwerk durch Frauenhand hergestellt wurde und zwar von einer Nonne, denn nur eine solche konnte die Apostel in Mönchstracht darstellen. Macht diese Stickerei, wie die Beschreibung erkennen lässt, den Eindruck ungewöhnlichen Reichthumes, wird dieser noch vermehrt durch unzählige in Kopferblech getriebene und vergoldete kleine Rosetten, womit die Einfassungsstreifen, Lücken und Säulenschäfte dekorirt sind. Da eine genaue Zeichnung von diesem Antipendium sich nur in viel grösserem Maasstabe geben liesse, als für die übrigen Illustrationen festgestellt war, wurden die bezeichnendsten Einzelheiten ausgewählt und in entsprechendem Maasstabe beigefügt um wenigstens den Charakter des Gebildes anschaulich zu machen : Fig. 51 stellt den Anfang des Bildes mit dem englischen Grusse und den darüber befindlichen Apostelköpfen dar, Fig. 52 ein Würfelkapitäl und Fig. 53 den Kopf der heil. Katharina in natürlicher Grösse. Fragen wir nun, wie dieses Kunstwerk in die viel jüngere und zu allen Zeiten unbedeutende S. Jodokskirche gekommen sei und woher es eigentlich stamme, werden wir an die schon genannte Gutthäterin Frau von Ottengrün verwiesen, von welcher der grösste Theil der Kircheneinrichtung sich herschreibt. Dass das mit fürstlichem Aufwand angefertigte Antipendium nur in der Schlosskapelle eine würdige Aufstellung gefunden haben könne, ist um so gewisser, als es einerseits für die Hauptkirche zu klein gewesen wäre und anderseits S. Ursula und die heil. Jungfrau als Namensheilige der Kapelle, öfters im Bilde angebracht sind. Bei den vielen Brandunglücken, welche die Burg getroffen und bei der langjährigen Vernachlässigung derselben konnte es leicht geschehen, dass das Bildwerk in irgend ein Haus geflüchtet wurde und in Vergessenheit gerieth, bis es durch Frau von Ottengrün erworben und der Jodokskirche vermacht wurde.

(Grueber 1864)
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CN208/8-5Sturm 1952

Die ostwärts der Stadt ganz knapp am rechten Egerufer liegende Kirche St. Jodok, im Volksmund häufig St. Jobst oder „Guast“ genannt, wurde von den aus einem Ministerialengeschlechte stammenden Egerer Ratsfamilien Angel und Rudusch zu Ende der dreißiger Jahre des 15. Jahrhunderts gestiftet und am 16. Mai 1440 vom Bischof von Regensburg als dem für Eger zuständigen Diözesan geweiht. Die in einfachen Formen gehaltene kleine Hallenkirche ist in ihrer wesentlichen Gestalt nahezu unverändert erhalten. Ihr Grundriß bildet ein längliches Viereck, die verhältnismäßig niedrigen Seitenmauern sind von langgezogenen spitzbogigen Fenstern unterbrochen, der Eingang an der vorderen Giebelwand ist durch ein einfaches spitzgotisches Steingewände betont, das Dach ragt steil empor und wird am vorderen Giebel von einem früher aus Holz bestandenen, später in Mauerwerk aufgeführten kurzen Glockenturm mit steilem Spitzhelm überragt. An der Glocke ist die Jahreszahl 1463 eingegossen. Ursprünglich stand in der Kirche nur ein einziger Choraltar, auf dessen Rückseite die Jahreszahl 1439 vermerkt ist. Diesen Altar zierte längere Zeit das aus der Kapelle der Kaiserburg stammende wertvolle Antependium, das 1874 in das Stadtmuseum übertragen wurde. Die beiden Seitenaltäre wurden erst nach der Rekatholisierung – die Kirche war von 1565 bis 1684 gesperrt – durch fromme Stiftungen errichtet. Den linken Seitenaltar mit einer in grobkörnigen Granit ausgeführten Kreuzigungsgruppe nach dem Vorbilde Albrecht Dürers stiftete Anna Katharina Sybilla Otto von und auf Ottengrün; er trägt auch das Wappen dieser Familie und die Anfangsbuchstaben der Stifterin : A. C. S. v. O. 1687, sowie die Widmungsinschrift : Gott dem Herrn zur glory und der allerseeligsten ohne makel der Erbsünd empfangenen Jungfrau Mariä zu ehren ist diser Altar aufgerichtet worden im Jahre 1693. Der zweite Seitenaltar, rechts vom Choraltar, wurde von Bürgermeister Johann Adam Walther von Waldbach 1684 gestiftet und mit einem schönen Schnitzwerk, ebenfalls nach Dürerschem Vorbild, geschmückt. Auch hier ist das Stifterwappen angebracht. Gleichzetig mit der Innenausstattung der Kirche ließ Anna Katharina Sybille Otto von Ottengrün einen Kreuzweg in sieben Stationen von der Kirche St. Jodok zur Karnerkirche St. Michael bauen, der jeweils in einer überdachten Mauernische auf starken Granitplatten die als Reliefs in der Art des von ihr gestifteten Seitenaltares ausgearbeiteten Stationsbilder aufwies. Eine dieser Kreuzwegstationen, in ihrem unteren Teil infolge einer späteren Straßenerhöhung verdeckt, hat sich am stadtseitigen Eingang zum Anger bis zur Gegenwart erhalten.

(Sturm 1952,222)
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N208/8-3Kunst 1992

Schlichter Saalraum mit eingezogenem, polygonal schließendem Chor. Spitzer Dachreiter über der Eingangswand. Schlichtes, spitzbogiges Hausteinportal. Holzdecke im Saal, sterngewölbter Chor. Wertvolle Inneneinrichtung: Hochaltar von 1439, It. Inschritt gestiftet von Jobst Herold (verschollen), vermutlich seit 1864 durch Antependium der Klarissinnen bereichert. 1529: Neuer Flügelaltar, vermutlich als Seitenaltar mit Holzskulpturen der Madonna auf dem Halbmond und Engeln, den hl. Bischöfen Burkhart und Erhart und mit Flügelreliefs der hl. Anna Selbdritt und des hl. Christophorus (heute Galerie der bildenden Künste in der Bartholomäuskirche). 1684-1693: Stiftung neuer Seitenaltäre durch Johann Adam Walther von Waldbach und Anna Katharina Sibylla Otto von Ottengrün; beide nach Vorbildern Dürerscher Holzschnitte: Ein Holzrelief verschollen, ein Marmorrelief mit Kreuzigungsdarstellung heute in der Galerie der bildenden Künste im Rathaus. Gleichzeitig neuer Hochaltar mit dem Bild des hl. Jobst vor der Kulisse der Stadt. 1694: Stiftung eines Kreuzwegs zur Michaelskirche bei St. Niklas in sieben Stationen durch Sibylla Otto von Ottengrün. Daraus zwei Marmorplatten mit den Darstellungen der Dornenkrönung und der Kreuztragung in schlechtem Erhaltungszustand in der Galerie der bildenden Künste im Rathaus erhalten.

(Kunst 1992, 593-594)
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N208/8-2Katalog 1994

Dreißig Jahre später entstand östlich in der Schifftorvorstadt mit St. Jodok eine ländliche Kirche, wie Jahrzehnte später etliche rund um Eger gebaut wurden. Sie entstand nicht, wie man aus ihrer Lage schließen könnte, ursprünglich als Pest- und Spitalkirche, sondern erhielt erst im 16. Jahrhundert ein Siechenlazarett hinzugebaut, das später zum Armenhaus St. Jodok umgewandelt wurde. Die St. Jodokkirche wurde 1430-1439 aus einer bürgerlichen Stiftung erbaut. Eine frühere angrenzende Kapelle wurde als Sakristei verwendet. Innenraum: Ein einfacher Saalraum auf rechteckigem Grundriß mit eingezogenem, dreiseitig geschlossenem Chor und einer flachen Holzdecke. Großzügigen Stiftern des 17. Jahrhunderts hat die schlichte Kirche einige erlesene Bildwerke zu verdanken. 1687 stiftete Sybilla Otto von Ottengruen ein ursprünglich farbig gefaßtes Marmorrelief nach dem Vorbild einer Kreuzigungsdarstellung von Albrecht Dürer und richtete einen Kreuzweg zur Karnerkirche St. Michael ein, der mit Relieftafeln aus derselben Künstlerhand nach Dürer geschmückt war. 1945 wurde die Kirche bei der Beschießung des nahen Viaduktes schwer beschädigt. Das schlichte Kirchlein liegt malerisch an der Eger. Einziger Schmuck sind der spitze Dachreiter und eine Heiligennische über dem Portal.

(Katalog 1994)
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Boháč 1999

Im Ostteil der Schifftorvorstadt, hinter dem heutigen Viadukt auf dem rechten Egerufer gegenüber den ehemaligen Mühlen, stand noch zu Beginn der 1950er Jahre eine kleine Landkirche, die auch St. Jobst genannt wurde. Die Kirche wurde zwischen 1430 und 1439 neben einer kleinen Kapelle erbaut, die man zu einer Sakristei umbaute. Sie war ein Stiftungsgeschenk des Egerer Patriziergeschlechtes Rudusch. Der einfache gotische Bau mit einem Längsschiff, dessen einzige Zierde das hohe Satteldach und eine Nische für eine Statue über dem Portal war, wurde 1440 vom Regensburger Bischof eingeweiht. In dem mit einem polygonal geschlossenen Chor versehenen Saalbau befand sich jedoch eine wertvolle Ausstattung.

Der ursprünglich einzige Altar war auf 1439 datiert und sollte bis 1874 von dem bekannten Antependium der Egerer Klarissinnen geschmückt worden sein. Im Jahre 1463 wurde eine Glocke angefertigt. Aus dem Jahre 1529 kennen wir die erhaltenen Plastiken der Altarflügel. Die künstlerisch wertvollen Werke erwarb die Kirche im 17. Jahrhundert dank zweier Stifter. Im Jahre 1687 schenkte Sibylla von Ottengrün der Kirche einen neuen Seitenaltar mit Marmorrelief, die Kreuzigungsszene nach Vorlage von Albrecht Dürer darstellend. Den rechten Seitenaltar mit einem hölzernen Reliefschnitzwerk liess im Jahre 1693 der Egerer Bürgermeister Walther von Waldbach herstellen. Sibylla von Ottengrün liess auch reliefierte Steinplatten mit Motiven nach Dürer für sieben Stationen des Kreuzwegs verfertigen, der aus der Vorstadt den Fluss entlang zur Friedhofskirche St. Michael führte.

In unmittelbarer Nähe der Kirche wurden 1529 bis 1905 provisorische Spitalgebäude erbaut, seit 1665 befand sich hier eine ständige Armenanstalt. Nach dem Brand 1905 wurde eine neue Armenanstalt erbaut, in der 140 Obdachlose untergebracht werden konnten. Bei der Bombardierung des Viadukts wurde die Armenanstalt fast völlig zerstört und die Kirche beschädigt. Die verlassene Kirche verfiel und brach im Jahre 1954 zusammen. Von dem ehemals reichen Interieur wurden die Figuren der Altarflügel, der Marmoraltar und zwei Reliefplatten des Kreuzweges gerettet, die sich heute in den Sammlungen der Egerer Galerie befinden. Erst vor kurzem wurde vom Egerer Museum am Fluss eine umgestossene Platte als weiterer Anhaltspunkt entdeckt. Sie wurde im Hofraum der Egerer Burg untergebracht.

(Boháč 1999,199-200)
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