PERSÖNLICHKEITEN
JOSEF MAYER
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Josef Mayer
Geburtsdatum: 9. April 1877
Sterbedatum: 2. Kann 1938
Josef Mayer, ein Politiker und Präsident der ersten Aktienbrauerei in Eger (Cheb), wurde am 9. April 1877 als Sohn von Johann Mayer, welcher als Bierbrauer, Kommandant des Scharfschützenkorps und als Mitglied einer Reihe von Vereinen in Eger wirkte, geboren.
Er studierte am Gymnasium in Eger (Cheb) und an der Brauakademie in München. Nachdem er sein Studium erfolgreich abgeschlossen hatte, wurde er Brauer in Alt Zeidlisch (Staré Sedliště) im Landkreis Tachau (Tachov). 1905 übernahm er die Brauerei seines Vaters in Eger (Cheb).
Im Jahre 1908 wurde Mayer zum Abgeordneten im Böhmischen Landtag gewählt und 1910 in den österreichischen Reichsrat. Er kandidierte für die Deutsche Agrarpartei. Im Ersten Weltkrieg diente er als Reserveoffizier und Rittmeister an der Ostfront. In den Jahren 1918 – 1919 wurde er Staatssekretär für Militärwesen im deutsch-österreichischen Kabinett. Für die Landesregierung der Provinz Deutschböhmen in Wien war er ebenfalls tätig und organisierte aus der zerfallenen Armee ein eigenes Heer, das so genannte Volkswehr. Nachdem der politische Kampf für Abtrennung und Autonomie des von Deutschen bewohnten Gebietes, welches der neu ausgerufenen Tschechoslowakei angeschlossen war, scheiterte, kehrte Mayer zurück nach Eger (Cheb) und engagierte sich in der deutschen Agrarpartei „Bund der Landwirte“. Seit 1920 kleidete er für diese Partei das Amt des Abgeordneten im tschechoslowakischen Parlament.
Er kooperierte auch mit der Zeitung „Münchens Neueste Nachrichten“, war Präsident des Deutschen Meliorationsverbandes für Böhmen, des Bundes der Deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaftsverbände, Mitbegründer des Egerländer Lagerhauses und Vorsitzender des Aufsichtsrats des Landwirtschaftlichen Zentralverbandes. Außerdem gehörte er zu den Mitbegründern der Landwirtschaftlichen Bezirkskrankenkasse, arbeitete als Verwaltungsrat der Deutschen Agrarbank und der Aktienbrauerei Eger (Cheb). Durch die Erteilung der Ehrenmitgliedschaft wurde ihm in mehreren bedeutenden Verbänden und Organisationen Anerkennung gezollt. Des Weiteren erhielt er zahlreiche österreichische, deutsche und bulgarische Auszeichnungen.
Im Jahre 1928 gründete Josef Mayer den Sudetendeutschen Landesverband. Nachfolgend kooperierte er eng mit den äußersten Nationalparteien – der DNP (Deutsche Nationalpartei) und der DNSAP (Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei), die Vorläufer der Sudetendeutschen Partei unter der Führung Konrad Henleins, welche er vermutlich ebenfalls unterstützte.
Josef Mayer starb am 2. Mai 1938 in Eger (Cheb).
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