PERSÖNLICHKEITEN
MICHAEL MÜLLER
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Michael Müller
Geburtsdatum: 27. Kann 1849
Sterbedatum: 25. Kann 1914
Der Arzt und berühmte Egerer Heimatkundler und Forscher stammte aus einer Bauernfamilie. Sein Studium absolvierte er am Gymnasium in Eger und an der medizinischen Fakultät der Karl-Ferdinands Universität in Prag, wo er im Jahre 1875 promovierte. Während seines Militärdienstes war er als Arzt des Garnisonkrankenhauses in Prag tätig. Im Jahre 1878 war er als Militäroberarzt in Bosnien und Herzegowina im Einsatz. Nach seiner Tätigkeit in Prager und Wiener Krankenhäusern öffnete er in Franzensbad, wo er im Jahre 1890 Stadtarzt wurde, eine Ärztepraxis.
In diesem Jahre wurde für Dr. Müller eine schöne Familienvilla im Stil des romantischen Historismus, die bereits im Jahre 1900 als „Curpalaise Dr. Müller“ bekannt war, erbaut. Diesen bekannten und renommierten Arzt besuchten hier viele Patienten aus Eger. Das Haus Nr. 166 in der damaligen Stephanstrasse wurde später Grundlage des bis heute funktionierenden Komplexes Monti. Er war auch als Chefarzt des städtischen Krankenhauses und als Schularzt tätig.
Außer seiner Arztpraxis war Dr. Müller ein renommierter Heimatkundler und Sammler mit großem Interesse an der Geschichte und hauptsächlich auch ein heimatkundlicher Eigenbrötler des Egerlandes. Während seines Lebens sammelte er reichhaltige Fonds von ethnographischem Material ein, das eine umfangreiche Sammlung von Trachten, Bauernmöbeln, Keramik oder Gerätschaften darstellte. Als Fachberater beteiligte er sich an der Auswahl von Exponaten und der Installierung der Egerlandstube im Nationalmuseum in Nürnberg. Ungefähr 1500 Gegenstände aus Müllers Sammlung erwarb im Jahre 1927 das Egerer Stadtmuseum. Sie stellten eine hochwertige Grundlage der ethnographischen Museumsfonds dar.
Die Volkskunde des Egerlandes popularisierte er auch mittels anderer Formen, sowohl bei seinen Vorträgen, als auch in Fachartikeln. Er war im Verein der Egerländischen Volkskunde, im Fotografenverein, aber auch im Egerländerverein in Wien aktiv tätig.
Anmerkung
J. Boháč (ed.), Zehn Bilder aus der Geschichte des Egerer Museums, 2003, s. 131-138.
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