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Gaswerk

Das Objekt existiert nicht mehr
Im Jahre 1864 wurde in der Schifftorvorstadt links an der Pragerstraße von Dr. N. H. Schilling aus München als Privatunternehmer ein Gaswerk erbaut, das der Beleuchtung der Straßen und des Marktplatzes diente. Im Jahre 1889 kaufte die Stadt das Gaswerk und hat 1901 mit Hinzunahme des Wasserwerks einen städtischen Betrieb gebildet.

Im Jahre 1945 wurde der Betrieb verstaatlicht und in das Unternehmen Westböhmische Gaswerke Prag eingegliedert. In der Stadt waren schon 99% der Haushalte an das Gasnetz angeschlossen. Im Jahre 1963 veränderte sich die Produktionsweise und das Gas wurde aus technischem Benzin erzeugt. Die Produktion des Gaswerkes deckte zwei Drittel des Gasverbrauches in Eger (7 500 Anschlüsse), Franzensbad (1 500 Anschlüsse) und Asch (3 500 Anschlüsse), der Rest wurde über das Fernnetz aus Nordböhmen geliefert. Infolge der Errichtung eines neuen Druckgaswerks in Doglasgrün bei Chodau wurde im Jahre 1968 das Gaswerk in Eger geschlossen.

(Beran 2006,13)
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Historische Texte

Eger 1931

Das städtische Gaswerk ist im Jahre 1864 als Privatunternehmen erbaut worden und wurde im Jahre 1889 von der Stadtgemeinde Eger übernommen.

Während 1889 drei gewöhnliche Rostöfen mit insgesamt 8 Horizontalretorten und ein Gasbehälter mit 500 m3 Fassungsraum für den Bedarf genügten, musste die Anlage entsprechend dem steigenden Konsum nach und nach vergrößert und verbessert werden. So wurden im Jahre 1875 ein neuer Rostofen mit 6 Retorten, sowie ein zweiter Gasbehälter mit 700 m3 Fassungsraum, 1895 noch ein dritter Gasbehälter mit 1500 m3 Fassungsraum dazugebaut. Das Maschinenhaus wurde im Jahre 1911 vollständig erneuert und die Anlage modernisiert mit Gassauger und Naphthalinwäscher, für eine Tagesleistung von 10.000 m3 vorgesehen. Gegenwärtig besitzt das Gaswerk Halbgeneratoröfen mit insgesamt 38 Horizontalretorten und 3 Gasbehältern mit einem Nutzinhalt von 2700 m3.

Für die Bedienung der Retorten ist jetzt eine moderne Eitlesche Zwillings-Lademaschine eingebaut worden und im Jahre 1930 wurde für die Koksaufbereitung eine Koksbrech- und Sortiermaschine für 3000 kg Stundenleistung aufgestellt. Für die nächsten Jahre ist die Errichtung einer modernen Vertikal-Kammerofenanlage geplant.

Erzeugt werden jährlich 809.000 m3 Steinkohlengas, 158 Waggon Koks uns 12 Waggon Teer. Zur Erzeugung dieser Gasmengen sind 264 Waggon Steinkohlen aus den Pilsner, Zwickauer, Niederschlesischen und Schwadowitzer Revieren verarbeitet worden. 1930 betrug die größte Tagesabgabe an Gas 2880 m3, die kleinste Tagesabgabe an Gas 1370 m3; die größte Stundenabgabe an Gas 300 m3, die kleinste Stundenabgabe an Gas 40 m3.

Die Länge des Hauptrohrnetzes beträgt mit 31. Dezember 1930 32.000 lfd. Meter. Die größte lichte Weite des Hauptrohres ist 300 mm, die kleinste lichte Weite des Hauptrohres ist 32 mm. An das Hauptrohrnetz sind derzeit 505 Straßenlaternen und 2836 Gasmesser angeschlossen.

Während bis zum Jahre 1911 der Gasverbrauch stetig zunahm, trat von da an infolge Einführung des elektrischen Lichtes ein bedeutender Rückschlag ein. Das Bestreben der Gaswerksleitung war deshalb in den letzten Jahren darauf gerichtet, eine Hebung des Gasabsatzes für wärmetechnische Zwecke im Haushalte, Gewerbe und Industrie zu fördern. Zu diesem Zwecke wurden Gaskochvorträge abgehalten und seit 1928 ist im Zentrum der Stadt am Marktplazt ein ständiger Ausstellungsraum für die verschiedenen Gasapparate für Koch-, Bade-, Heiz- und Bügelzwecke usw. geschaffen worden, um die Verwendungsmöglichkeiten des Gases und die diversen Gasgeräte betriebsfertig vorführen zu können. Seit dem Jahre 1927 ist als Erfolg der Bemühungen wieder ein Steigen des Gasabsatzes zu verzeichnen. Im Jahre 1928/29 konnten auch mehrere größere Industrieanlagen mit Gasverbrauchsgeräten versehen werden, dadurch stieg im Jahre 1929 der Gasabsatz um 11%, d. i. 85.000 m3.

(Eger 1931,76)
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