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Brucktorbrücke

Die ursprüngliche Brücke gibt es nicht mehr. An ihrer statt steht heute ein Betonbau.
Das Objekt existiert nicht mehr
Die älteste Brücke beim ehemaligen Brucktor war bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts der einzige Übergang in die Stadt, über den der sämtliche Straßenverkehr in nördlicher Richtung nach Franzensbad und weiter zur bayrisch-sächsischen Grenze abgewickelt wurde. Im Jahre 1899 wurde die alte, immer reparaturdürftige hölzerne Brücke durch eine moderne Eisenbrücke ersetzt, die bis April 1945, als sie von dem Egerer Volkssturm gesprengt wurde, benützt wurde. Die von den amerikanischen Soldaten erbaute provisorische Holzbrücke wurde beim Hochwasser im Frühjahr 1947 beschädigt und im April durch eine eiserne Militärbrücke ersetzt. Obzwar es sich um eine Konstruktion der englischen Pioniere handelte, wurde die Brücke bis 1998 im Volksmund, als sie durch eine Betonkonstruktion ersetzt wurde, als Amerikanische Brücke bezeichnet.

(bh)
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HAVLÍČKOVA

Historische Texte

Boháč 1999c

Im Frühling 1899 verliert Eger endgültig seine älteste Egerbrücke bei dem Spital der Kreuzherren mit dem roten Stern. Die alte, schon im Jahre 1374 von den Chronisten erwähnte hölzerne Brücke war einer der wichtigsten Stadteingänge. Bereits auf den ältesten Stadtansichten aus dem 16. Jahrhundert kann man gemauerte Pfeiler der überdachten, durch das mächtige Brucktor abgeschlossene Brücke erkennen. Das Tor ergänzten am rechten Ufer zwei Schutztürme. Die Brücke wurde mehrmals renoviert und ausgebessert und am Anfang des 18. Jahrhunderts wurden hier vier steinerne Heiligenstatuen gestellt. Nach der Auflösung der Egerer Festung 1822 wurde am linken Egerufer der barocke Ravelin beseitigt, 1833 wurde das seit 24 Jahren ausgebrannte und unbewohnte Brucktor niedergerissen und vom alten Eger blieb am Fluss nur ein Wächterhaus und die hölzerne Brücke erhalten. Der stets steigender Verkehr bedeutete teuere Renovierungen und alle zehn Jahre gab die Stadt viel Geld für immer kostspieligere Brückenrenovierungen aus. Deswegen wurde entschieden, eine neue, eiserne Brücke auszubauen. Das Auswahlverfahren gewann im September 1898 eine Prager Aktiengesellschaft und im Oktober 1898 wurde ein provisorischer Brückensteg gebaut, die alte Brücke abgerissen und die Steinmetzfirma Andreas Pöllmann aus Rommersreuth bei Haslau begann mit der Uferbefestigungen und dem Pilotenbau. Die Brücke wurde als Bau der ersten Klasse mit der Verkehrsbelastung 460kg/ m2 projektiert. Bis April 1899 bauten Monteure der Firma Ruston&Co. die eiserne Konstruktion mit zwei 4,7 m hohen Bogen und die neue 39 m lange und 12 m breite Brücke wurde am 23. und am 24. Mai 1899 an die Belastungsprobe gestellt. Die Tragfähigkeit der Brücke prüften genau 40 009 Ziegel mit Gesamtgewicht 216 384 kg. Fünf Paare Pferde mit zwölf Tonnen schweren Fuhrwerken stellten fest, dass sich die eiserne Konstruktion in der horizontalen Belastung nur um ein einziges mm bewegte. Die Gesamtsumme in der Höhe von 58 000 Gulden zeigte sich als eine gute Investition. Die neue eiserne Brücke wurde erfolgreich amtlich geprüft und so bekam Eger schon in sieben Monaten nach dem Bauanfang eine neue Brücke, die ohne Reklamationsreparaturen bis 1945 diente.

(Bohác 1999c)
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